Was ist jetzt was? Lass uns doch einfach mal zwischen Grillen und Barbeque unterscheiden:

Das Grillen:


Beim klassischen Grillen liegt das Grillgut sehr nahe an der Glut auf dem Rost. Es wird rasch erhitzt, dabei hat die Hitzequelle oft eine hohe bis sehr hohe Temperatur. Die normale angestrebte Grilltemperatur beträgt ca. 250°C. Dabei kann aber die Glut von der Grillkohle schon mal bis zu 800°C heiß sein. Das Grillen wird oft auch als europäisches Grillen, oder direktes Grillen bezeichnet.
Hierfür werden nicht nur Fleisch, sondern auch Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse und Obst verwendet.

Das Grillen ist eine schnelle Zubereitungsart.

Das Barbeque:


Anders als beim europäischen Grillen, wird beim amerikanischen Barbeque nahezu ausnahmslos Fleisch gegart. Die Temperatur ist erheblich niedriger und liegt zwischen 90 – 160°C. Die Hitzequelle ist beim BBQ immer indirekt. Bei dieser Art der Zubereitung findet zudem auch in der Regel eine Zugabe von Rauch statt. Es ist also Heißräuchern, oder wie man heutzutage sagt „Smoken“.
Dabei kommt der zum Räuchern verwendeten Holzart, eine zentrale Geschmackskomponente zu.

Verwendet werden Harthölzer aller Art.
In unseren Breitengraden ist der Rauch von Apfelholz, Kirschholz, Pflaume, Birne für die fruchtigen Aromen, sehr zu empfehlen.
Für das kräftigere Raucharoma eignen sich Eiche, Esche, Ahorn, Nussbaum, Rebstock und Buche. Die einheimischen Gehölze brauchen sich nicht hinter den „großen“ Namen der Hölzer aus Übersee verstecken, im Gegenteil sie haben viel Potenzial!
Wer es etwas exotischer mag, nutzt Orangenholz, Hickoryholz, Pekannussholz, Granatapfelholz, Feigenholz. Da diese Hölzer eine weite Anreise haben, sind sie weder nachhaltig noch günstig, was deren Verwendung in Frage stellen sollte.
Natürlich gibt es auch Holzarten, welche vorher aromatisiert wurden. Dazu gehören Hölzer von alten Sherry- Whisky- Bier- und Weinfässern und vieles mehr.

Hier heißt es einfach mal durchprobieren und seinen Favoriten finden.

Völlig ungeeignet sind harzende Hölzer von Nadelbäumen sowie deren Zapfen.

Weiter lohnt es sich auch mit Gewürzen zu experimentieren. Beim jamaikanischen BBQ werden dem Rauch etwas Pimentkörner oder Zimtstangen, die vorher in Wasser eingeweicht wurden, zugegeben.
Wer es „deutscher“ mag, sollte Wacholderholz oder Zweige davon, sowie Wacholderbeeren sparsam verwenden. Auch kann man durch Zugabe von Kräutern eine Aromanote setzen.

Das Fleisch wird vor dem Smoken in der Regel mariniert. Dies kann eine flüssige Beize sein, oft aber ist es eine Trockenwürzung, also ein Rub. Das Wort „Rub“ kommt vom englischen rubbing, also massieren und genau so sollte die Trockenmarinade auch angewendet werden, also einmassieren.

Beim Barbeque wird auch oft gegen Ende der Garzeit das Gargut mit einer Glasur, der sogenannten Glaze überzogen. Diese kann süß, sauer, dünnflüssig oder klebrig dickflüssig sein. Sie stellt eine weitere Schicht im Aromakomplex dar.
Wie du nun bereits erahnen kannst, ist das Barbeque mehr als nur eine Art der Nahrungsbeschaffung, eher ein Lifestyle, bei dem man mit Freunden eine längere Zeit zusammen verbringt.
Durch BBQ kannst du dein Leben etwas entschleunigen, was in unserer Zeit immer wichtiger wird.